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Geschichte des LHC |
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• 1980
Obwohl der LHC-Vorgänger LEP noch nicht gebaut ist,
überlegen Teilchenphysiker, wie der 27 Kilometer lange
Ringtunnel von LEP in Zukunft für eine noch
leistungsstärkere Maschine wiederverwendet werden könnte.
Da Hadronen für die Kollisionen vorgesehen werden, wird das
Projekt auf den Namen "Large Hadron Collider (LHC)" getauft.
• 1984
Offizieller Beginn des LHC-Projekts. Im schweizerischen Lausanne
findet ein Symposium statt, dass Arbeitsgruppen damit beauftragt,
die Physikbereiche zu bestimmen, die mit dem LHC untersucht werden
könnten. Anschliessend bekommt der LHC für CERN eine hohe
Priorität. In der Zwischenzeit wird ein Programm gestartet, das
mit Hilfe von Modellen und Prototypen die technische Machbarkeit
eines supraleitenden Teilchenbeschleunigers untersuchen soll.
• 1994
Genehmigung des LHC-Projekts durch das CERN Council im Dezember
1994.
• 1995 - Oktober
Der technische Designreport zum LHC wird veröffentlicht. Dieses
Dokument legt Betrieb und Aufbau des zukünftigen Beschleunigers
im Detail fest.
• 1996 - Februar
Vier Jahre nach den ersten technischen Projektvorschlägen
werden die LHC-Detektoren CMS und ATLAS offiziell genehmigt.
• 1996 - März
Indien leistet einen finanziellen Beitrag zur Konstruktion des LHC.
• 1996 - Dezember
Kanada verkündet seine finanzielle Beteiligung am LHC. Aufgrund
der Beiträge der Nicht-Mitgliedstaaten des CERN wird
beschlossen, den LHC in einer statt den zunächst geplanten zwei
Etappen zu bauen.
• 1997 - Februar
Das LHC-Experiment ALICE wird offiziell genehmigt. Das Experiment
verwendet den Magneten des LEP-Experiments L3.
Ein Magnetmodell eines Dipolmagneten, von 15 Metern Länge wird
in den Tunnel des zukünftigen Beschleunigers herabgelassen.
• 1997 - Dezember
Das italienische Institut INFN liefert den ersten Prototypen
für die 15 Meter langen Dipolmagnete, die das Herz des LHC
darstellen. Mehr als 1230 dieser Magnete werden für den LHC
benötigt.
Die USA unterzeichnen einen Vertrag, nach dem sie am LHC-Projekt
teilnehmen - insbesondere sollen sie die supraleitenden Magnete
besteuern. Heute sind rund 750 US-amerikanische Physiker Nutzer des
CERN.
• 1998 - Januar
Die zuständigen Schweizer Behörden stimmen den
Baumassnahmen des LHC Projektes zu.
• 1998 - April
Die Baumassnahmen für das LHC-Experiment ATLAS beginnen. Die
Arbeiten beinhalten das Ausheben zweier Schächte, das
Ausbaggern zweier unterirdischer Hallen und den Bau von
Gebäuden an der Oberfläche.
• 1998 - Juni
Der erste Prototyp der LHC-Hauptdipolmagnete mit einer Länge
von 15 Metern wird erfolgreich getestet. Er erreicht eine
Magnetfeldstärke von 8,3 Tesla, wie sie für den LHC
benötigt wird.
• 1998 - August
Die Baumassen für das LHC-Experiment CMS beginnen: Zwei mehr als
60 Meter tiefe Schächte entstehen. Dabei werden
gallisch-römische Überreste entdeckt.
Die französische Regierung gibt das abschliessende grüne
Licht für die Baumassnahmen für den LHC.
• 1998 - September
Das LHCb-Projekt wird als viertes LHC-Experiment genehmigt.
Aushebung der CMS-Halle.
• 1999 - Februar
Die industrielle Fertigung des Magnetsystems für das
LHC-Experiment ATLAS, beginnt mit der Herstellung von supraleitenden
Kabeln.
• 1999 - April
Die ersten Magnete für die Verbindungsstrecken zwischen dem
LHC-Vorbeschleuniger SPS und dem LHC werden aus Russland geliefert.
• 1999 - Juni
Der Tunnelbohrer, der die Verbindungsstrecken zwischen SPS und LHC
ausgraben soll, wird geliefert.
• 1999 - August
Die Myonkammer für das LHC-Experiment ATLAS wird aus
Griechenland geliefert. Ein Modul des Vorwärts-Kalorimeters des
LHC-Experiments CMS kommt aus Russland an.
• 1999
Bulgarien wird Mitglied des CERN.
• 1999 - November
CERN unterzeichnet ein Abkommen mit Russland, um
Rüstungsforschung in friedfertige Forschung umzuorientieren.
Viele Bestandteile des LHC und seiner Experimente werden im Rahmen
dieses Abkommens gefertigt - darunter beispielsweise die
Wolfram/Blei-Kristalle für die Detektoren des LHC.
• 2000 - Februar
Die ersten LHC-Beschleunigerelemente, finanziert durch die USA,
überqueren den Atlantik und erreichen das CERN.
• 2000 - März
Die erste der kurzen geraden Strecken des LHC-Beschleunigers,
besteht einen Test bei voller Strahlintensität.
• 2000 - November
Die ersten Hauptdipolmagnete für den Beschleuniger werden
geliefert und die ersten Teile des Magneten des LHC-Experiments CMS
werden aufgebaut.
• 2000 - Dezember
Der Tunnelausbau des LHC-Vorgängers LEP beginnt. 40.000 Tonnen
Material müssen dazu aus dem unterirdischen Tunnel entfernt
werden.
• 2001 - Januar
Das European DataGrid Project (EDG) wird gestartet.Ziel des Projekts
sind Studien zu einer neuen Computerinfrastruktur. Für den LHC
sollen dabei zehntausende Computer miteinander verbunden werden.
• 2001 - Februar
Die Produktion der 12 Millionen Stahlmanschetten für die
LHC-Magnete beginnt. Die Manschetten stellen die mechanische
Festigkeit der Magnete sicher.
• 2001 - März
Das erste Modul des elektromagnetischen Kalorimeters des
LHC-Experiments ATLAS wird fertig gestellt.
• 2001 - Mai
Der erste Transfertunnel, durch den die Teilchen vom
LHC-Vorbeschleuniger SPS zum LHC geleitet werden, ist
vollständig ausgehoben.
• 2001 - Juni
Die unterirdische Halle für das ALICE Experiment wird für
den Beginn des Detektoreinbaus vorbereitet. Die letzten der 540
Magnete für die zwei Transfertunnel SPS-LHC werden geliefert.
• 2001 - August
Die 62 Meter lange und 20 Meter breite Kaverne für das ATLAS
Experiment wird fertigestellt.
• 2001 - September
Die erste Phase des LHC Computing Grid wird vom CERN Verwaltungsrat,
genehmigt.
Die innere Zylinderspule des LHC-Experiments ATLAS wird aus Japan
angeliefert.
• 2001 - Oktober
Der zweite Transfertunnel zwischen SPS und LHC wird errichtet.
Die zweite Testanordnung der supraleitenden LHC-Magneten, erreicht
die vorgesehene Stromstärke von 11.850 Ampere. Dabei werden
alle Bestandteile des Magnetsystems getestet.
• 2001 - November
Im leeren LHC-Tunnel beginnen die Vermessungsarbeiten für die
genaue Positionierung der LHC-Komponenten. Im 27 Kilometer langen
Tunnel werden dazu 7000 Markierungen angebracht.
• 2001 - Dezember
CERN übergibt den Auftrag für die Serienfertigung von 1232
Hauptdipolmagneten an die Industrie.
• 2002 - Februar
Die letzten Komponenten des LEP-Beschleunigers werden an die
Erdoberfläche gehievt.
Der erste Oktupolmagnet wird geliefert.
• 2002 - März
Aus Deutschland, Holland, Italien und Spanien treffen Komponenten
für das Magnetsystem für das ATLAS-Experiment ein.
• 2002 - Juni
Die Aushebung der unterirdischen Halle für das LHC-Experiment
ATLAS ist beendet - sie ist 35 Meter breit, 55 Meter lang und 40
Meter hoch.
• 2002 - Oktober
Das 7000 Tonnen schwere Stahljoch für den Magneten des
LHC-Detektors CMS wird fertig gestellt.
• 2003 - Januar
Der erste Lieferung von rund 20 Lieferungen von speziellen Magnete
aus den USA treffen ein. Die beiden Magnetspulen für das LHCb
Experiment werden in die unterirdische Experimenthalle
herabgelassen.
• 2003 - Februar
Die ersten der rund 700 Magnete werden in die Verbindungstunnel
eingebaut. Die Serienfertigung der 392 Hauptquadrupolmagnete
beginnt.
• 2003 - März
Die Aushebungen für das LHC-Projekt sind abgeschlossen.
• 2003 - Juni
Ein neuer Rekord für das Verschicken von Daten über das
Internet wird aufgestellt. In einer Stunde wird eine Datenmenge von
einem Terabyte über 10.000 Kilometer weit von CERN nach
Kalifornien verschickt.
• 2003 - Oktober
800 Halterungen für die LHC-Hauptdipolmagnete werden aus Indien
geliefert. Eine erste kurze gerade Strecke des LHC-Beschleunigers
mit Hauptquadrupolmagneten und Korrekturmagneten wird
zusammengesetzt und erfolgreich getestet.
• 2003 - November
Der Zusammenbau des LHC-Experiments ATLAS beginnt mit den 18
fünf Meter hohen Stützen, die den 6.000 Tonnen schweren
Detektor halten werden.
• 2003 - Dezember
Die letzte der acht Hauptkühlanlagen für den LHC wird
geliefert.
• 2003 - April
Das europäische Projekt EGEE (Enabling Grids for E-SciencE)
startet, dessen Ziel es ist, eine Infrastruktur für ein
weltweites Computernetzwerk für die Wissenschaft zu schaffen.
• 2004 - Juni
Die Testanlage für die LHC-Magnete wird fertig gestellt. Sie
besteht aus 12 Testbänken an denen die
Funktionstüchtigkeit aller supraleitenden Magnete bei einer
Temperatur von minus 271,3 Grad Celsius überprüft werden
können.
• 2004 - September
Am Beschleuniger SPS, wird mit 50.000 Milliarden Protonen ein neuer
Intensitätsrekord aufgestellt.
• 2004 - Oktober
Die zwei Verbindungsstrecken TI 2 und TI 8 zwischen dem
Vorbeschleuniger SPS und dem LHC werden erfolgreich getestet. Der
Aufbau des Magnetsystems für das LHC-Experiment ATLAS beginnt.
Die erste Beschleunigungskavität für den LHC wird
erfolgreich bei voller Energie getestet.
• 2004 - November
Das Magnetfeld des LHC-Detektors LHCb erreicht seine maximalle
Stärke.
• 2005 - Februar
Die Halle für das LHC-Experiment CMS wird eingeweiht. 6 Jahre
lang wurde an der 53 Meter langen, 27 Meter breiten und 24 Meter
hohen Halle gebaut.
• 2005 - März
Die Zylinderspule des Magneten für das LHC-Experiment CMS wird
fertig gestellt. Sie ist 12,5 Meter lang, hat einen Durchmesser von
6 Metern und wiegt 230 Tonnen. Der erste der 1232 Dipolmagnete wird
in den LHC-Tunnel herabgelassen. Am LHC Computing Grid-Projekt
nehmen nun über 100 Rechenzentren aus 31 Ländern teil.
• 2005 - April
Die Kühlanlage für den LHC schafft zum ersten Mal minus
271,4 Grad Celsius. Beim Computing Grid werden in einer Testphase
zehn Tage lang, über 8 verbundene Rechenzentren, im Mittel 600
Megabye Daten pro Sekunde ausgetauscht.
• 2005 - August
Die letzte der 25 Meter langen Luftspulenmagnete, für das
ATLAS-Experiment wird eingebaut. Das Kalorimeter von ATLAS
registriert das erste Signal aus der kosmischen Höhenstrahlung.
• 2005 - September
Die supraleitende Zylinderspule des LHC-Detektors CMS wird in die
Kühlanlage des Detektors geschoben.
• 2005 - Oktober
LEIR liefert den ersten Bleiionenstrahl.
• 2005 - Dezember
Das LHC-Experiment CMS registriert zum ersten Mal Teilchen aus der
kosmischen Höhenstrahlung.
• 2006 - Februar
Das neue CERN-Kontrollzentrum nimmt seinen Betrieb auf. Hier werden
alle Kontrollräume für dem LHC und seine Vorbeschleuniger,
Kühlanlagen und die technischen Infrastruktur zusammengefasst.
• 2006 - August
Das LHCf-Experiment wird offiziell genehmigt.
• 2006 - September
Die Zylinderspule des CMS-Experiments erreicht zum ersten mal das
maximale Magnetfeld von 4 Tesla.
• 2006 - Oktober
Die 27 Kilometer lange Kühlmittelverteilungsanlage wird
fertiggestellt.
• 2006 - November
Der erste von acht Sektoren des LHC wird fertig gestellt.
Die industrielle Fertigung aller 1624 supraleitenden Hauptmagnete
ist beendet.
Der Haupt-Magnetsystem des LHC-Detektors ATLAS erzeugt ein
Magnetfeld von 4 Tesla.
• 2007 - Mai
Der letzte der 1746 supraleitenden Magneten wird unter Tage
gebracht.
• 2007 - Juni
Ein Sektor des LHC wird auf minus 271 Grad Celsius gekühlt und
zum ersten Mal mit Energie versorgt.
Der letzte Hauptdipolmagnet für den LHC wird herabgelassen.
• 2007 - Juli
Das biometrische Zugangssystem, dass mit einer Iriserkennung
arbeitet wird installiert.
• 2007 - Oktober
Das LHC-Kontrollzentrum im Fermilab in Amerika wird eingeweiht. Von
dort aus kann das CMS-Experiment ferngesteuert betrieben werden.
• 2007 - November
Alle Verbindungen in den Bögen des LHC sind fertig gestellt.
Zum ersten Mal wird ein Strahl aus Bleiionen aus dem
LHC-Vorbeschleuniger SPS in die Verbindungstunnel TI 2 und TI 8
eingeschleust.
• 2008 - Januar
Die letzten Teile für den CMS-Detektor werden in die Kavernen
herabgelassen.
• 2008 - Februar
Der letzte Bestandteil des ATLAS-Detektors erreicht seinen
Bestimmungsort unter Tage.
• 2008 - 24. Mai
Zum ersten mal wird ein Protonenstrahl in die Verbindungstunnel TI 2
und TI 8 eingeschleust.
• 2008 - August
Die ersten Protonen wurden in den LHC-Speicherring geleitet und
durchfliegen einen 3 Kilometer langen Abschnitt. Damit wurde
gezeigt, dass die Synchronisation zwischen dem LHC und seinem
Vorbeschleuniger SPS funktioniert.
• 2008 - 10. September - 10:28 Uhr
Zum ersten mal gelingt mit einem Protonenpaket eine volle Umrundung
des LHC-Speicherringes.
• 2008 - 19. September
Es kommt zu einem Zwischenfall im Sektor 3-4 des Beschleunigers.
Eine fehlerhafte elektrische Verbindung zwischen einem Dipol- und
einem Quadrupolmagneten führt zu einer schlagartigen
Verdampfung von mehreren Tonnen Helium. Mehrere Magnete werden z.T.
schwer beschädigt und müssen ausgebaut und repariert
werden. Zur genauen Untersuchung musste der Abschnitt auf
Raumtemperatur aufgewärmt werden. Wegen der obligatorischen
Winterpause des LHC und dem Einbau eines neuen Frühwarnsystems,
um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern, erfolgt ein
Neustart voraussichtlich im Jahr 2009.
• 2009 - 15. Mai
www.lhc-facts.ch geht online! Verfolgen Sie die weitere Geschichte des LHC im Newsbereich.
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